NMEA2000

Was ist NMEA2000?

NMEA2000 ist ein auf den CAN Bus basierender Marine Bus.

Die NMEA  Organisation hat das Netzwerkprotokoll spezifiziert und als nachfolge des seriellen NMEA0183 entwickelt.

Die Bezeichnungen enthalten die Einführungsjahrzahlen

NMEA0183 -> Jänner 1983

NMEA2000 -> Jahr 2000

Im KFZ Bereich ist der CAN Bus seit 2000 verpflichtend bei allen Neufahrzeugen, im Marinebereich nimmt der CAN Bus immer mehr zu, fast alle neuen Multifunktionsgeräte (MFD) haben mittlerweile eine NMEA2000 Schnittstelle.

Motoren der großen Hersteller unterstützen eine Datenkommunikation über CAN Bus, Mercruiser mit seinem SmartCraft seit ca. 2000, Volvo Penta mit dem J1939 Protokoll ab ca. 2008.

Mit entsprechenden Gateways ist eine Verbindung in das NMEA2000 Netzwerk möglich.

Es gab zu Beginn der Entwicklungen von verschiedenen Herstellern eigene Bezeichnungen für das Bussystem, das aber fast immer auf NMEA2000 basiert. Als Beispiel ist das SeatalkNg von Raymarine und Simnet von Simrad eine Variante von NMEA2000. Diese Hersteller verwenden bzw. verwendeten ein eigenes Kabelsystem, das aber mittels Adapter an eine Standard NMEA2000 Netzwerk mit Micro-C Steckern eingebunden werden kann.

Simrad hat sein gesamtes Produktsortiment auf Micro-C Stecker umgestellt und benötigt keine Adapter mehr.

Auch die neue Geräterserie Axiom von Raymarine wird nun nur noch mit Micro-C Stecker gebaut, womit auch Raymarine die Umstellung von Seatalk-NG auf NMEA2000 vollzieht

Mein Boot hat noch keinen Bus

Ist am Boot noch kein Bus vorhanden und es soll für das moderne NMEA2000 Netzwerk gerüstet werden, sind einige Planungen im Vorfeld erforderlich.

Welches Multifunktionsgerät soll es werden?

Fast alle neuen Geräte verfügen über die NMEA2000 Schnittstelle, aber nicht alle Datensätze werden unterstützt. Hier kann man die im Internet auf den Webseiten der Hersteller angebotenen Handbücher herunterladen und die technischen Daten vergleichen. Werden die gewünschten Daten unterstützt, kann das Gerät in die engere Auswahl genommen werden.

Aufbau eines Busses

Der NMEA2000 Bus besteht aus einem Backbone, das ist die Hauptleitung, die an den beiden Enden mit je einem 120 Ohm Abschlusswiderstand terminiert ist. Der Backbone benötigt auch eine eigene Spannungsversorgung, da die Geräte intern eine galvanische Trennung haben und so Busseitig zusätzlich versorgt sein müssen.

An diesen Backbone werden dann T-Stücke angebracht um Verzweigungen zu den einzelnen Geräten herzustellen. Dabei kann ein Gerät direkt oder über eine Stichleitung an das T-Stück angesteckt werden. Die Stichleitung darf dabei maximal 6 m sein, sollte aber dennoch so kurz wie möglich gemacht werden.

Der Bus sollte so geplant werden, das möglichst jedes Gerät dort verbaut wird, wo die Daten erfasst werden sollen, also Motordaten in der Nähe des Motors, Ruderlage am Ruder, Kompass/Gyro im Bereich der Bilge. So ist gewährleistet, das möglichst kurze Leitungen von Sensoren zu den Datenwandlern verwendet werden.